Anpassungsmöglichkeiten

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Version vom 27. November 2024, 10:19 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (→‎Gruppenrichtlinien mit CRANIX verteilen)
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Wie in früheren Versionen bietet der CRANIX verschieden Anpassungsmöglichkeiten.

1 Netzwerkkonfiugration anpassen

Die Netzwerkkonfiugration des Transportnetzes kann man einfach mit dem yast2 lan modul oder durch die Anpassung der Konfigurationsdateien in /etc/sysconfig/network/ erledigen. Auf einem CRANIX-Server müssen jedoch noch folgende Änderungen durchgeführt werden:

  • /etc/hosts extip-Eintrag muss geändert werden.
  • /etc/sysconfig/cranix Folgende Variablen müssen angepasst werden: CRANIX_SERVER_EXT_GW, CRANIX_SERVER_EXT_IP, CRANIX_SERVER_EXT_NETMASK
  • Anschließend apache2 neu starten: systemctl restart apache2

Die Änderung der Konfiguration des internen Netzwerks kann mit einfachen Handgriffen überhaupt nicht bewerkstelligt werden. Wenn es doch erforderlich sein sollte, können Sie uns mit der Durchführung beauftragen.

2 Passwortüberprüfung

Grundsätzlich wird das Script /usr/share/cranix/tools/check_password_complexity.sh ausgeführt um die Qualität der Benutzerpasswörter zu überprüfen. Sowohl samba als auch cranix-api verwendet dieses Script. Das Verhalten dieses Scripts kann man durch die System-Variablen CHECK_PASSWORD_QUALITY, MINIMAL_PASSWORD_LENGTH und MAXIMAL_PASSWORD_LENGTH steuern. Ist CHECK_PASSWORD_QUALITY auf ‘’’yes’’’ gesetzt, gelten folgende Regeln:

  • MINIMAL_PASSWORD_LENGTH und MAXIMAL_PASSWORD_LENGTH müssen eingehalten sein.
  • Passwort muss mindestens einen Großbuchstaben enthalten.
  • Passwort muss mindestens einen Kleinbuchstaben enthalten.
  • Passwort muss mindestens eine Ziffer enthalten.
  • /usr/sbin/cracklib-check muss das Passwort gut finden.

Möchte man völlig andere Regel verwenden, muss eine Ausführbare Datei namens /usr/share/cranix/tools/custom_check_password_complexity.sh erstellt werden, welche das zu überprüfende Passwort vom STDIN liest. Ist das Passwort nicht in Ordnung muss das Script den Grund in STDOUT liefern. Sonst darf keine Ausgabe erfolgen.

Auch wenn CHECK_PASSWORD_QUALITY auf no steht oder eigene Regeln gelten, muss ein Passwort mindestens 6 Zeichen erhalten.

3 Gruppenrichtlinien mit CRANIX verteilen

Damit die auf dem Server gespeicherten Gruppenrichtlinien auf Windows-Domainmitgliedsrechnern aktiviert werden können, muss auf allen Clients der lokale Benutzer Administrator aktiviert werden.

Seit Version 4 ist der CRANIX Server ein (fast) vollwertiger AD-Server. Als solcher speichert er für Windows-Domänen, Gruppenrichtlinien und verteilt diese automatisch an Domänenmitglieder (Windows-Clients). Gruppenrichtlinien ermöglichen es, spezifische Konfigurationen für Benutzer und Computer zu implementieren. Der CRANIX-Server selbst bietet keine Möglichkeiten GPO-s zu erstellen bzw. zu bearbeiten. Diese Arbeit muss als Domänenadministrator von einem Windows-Client aus erledigt werden. Das dazu nötige Programm wird mit jedem Windows 10 Education oder Professional mitgeliefert muss jedoch als optionales Feature aktiviert werden. Melden Sie sich dazu als lokaler Benutzer Administrator an einem Windows-Domainmitgliedsrechner an und führen Sie folgende Schritte aus:

Wichtig Um optionale Features aktivieren zu können muss der Windowsupdate-Service laufen. Bitte beachten Sie, dass dieser Dienst auf CRANIX-Clients durch SALT beim Hochfahren ausgeschaltet wird, wenn die globale Variable ALLOW_WINDOWS_UPDATES auf no gestellt ist. Sie können den Dienst von der Konsole des Servers mit folgendem Befehl starten:

 salt  "FQHN-des-Clients" crx_client.enableUpdates

Gruppenrichtlinienverwaltung per powershell aktivieren

 DISM.exe /online /add-capability /CapabilityName:Rsat.GroupPolicy.Management.Tools~~~~0.0.1.0


3.1 Ein Gruppenrichtlinienobjekt erstellen

Wie man ein Gruppenrichtlinienobjekt erstellt, zeigen wir Ihnen an einem konkreten Beispiel. Im Juli 2016 hat Microsoft ein Update veröffentlicht, um Sicherheitsprobleme im Windows-Druckspooler zu beheben. Dieses Update ändert das Verhalten und schränkt Unterstützung für nicht paketfähige Druckertreiber ein. Im Oktober 2016 hat Microsoft ein Update veröffentlicht, um diese Probleme in einer AD-Umgebung zu entschärfen. Weitere Einzelheiten finden Sie unter MS16-087. Dieser Abschnitt beschreibt das Verfahren zur Umgehung dieses Problems. Diese GPO muss auf jedem CRANIX Server erstellt werden, damit der Server für Windows-Clients Druckertreiber verteilen kann. Es muss ein neues Gruppenrichtlinienobjekt mit zwei Gruppenrichtlinien (Point-and-Print-Einschränkungen und Point-and-Print-Pakete-Genehmigte-Server) in folgenden Schritten erstellt werden:

  1. Starten Sie die Gruppenrichtlinienverwaltung:
  2. Öffnen Sie den Pfad Gruppenrichtlinienverwaltung -> Gesamstruktur -> Domänen -> Domänenname.
  3. Durch Rechtsklick auf den Domänenname öffnet sich ein Kontextmenü. Gruppenrichtlinienobjekt hier erstellen und verknüpfen... wählen.
  4. Als Name für das neue Gruppenrichtlinienobjekt Legacy Printer Driver Policy eintragen.
  5. Durch Rechtsklick auf den neuen Eintrag Legacy Printer Driver Policy öffnet sich ein Kontextmenü. Wählen Sie hier bearbeiten um eine neue Gruppenrichtlinie zu erstellen. Dadurch wird der Gruppenrichtlinieneditor gestartet.
  6. Öffnen Sie den Pfad Computerkonfiguration -> Richtlinien -> Administrative Vorlagen -> Drucker
  7. Doppelklick auf den Eintrag Point-and-Print-Einschränkungen. Folgende Einstellungen müssen vorgenommen werden:
    1. Aktiviert
    2. Benutzer können Point-and-Print nur mit folgenden Server verwenden: anhacken.
    3. Vollqualifizierte Servernamen eingeben. Hier printserver.<IHR-DOMAINNAME> eingetragen.
    4. Beim Installieren von Treibern für eine neue Verbindung -> Warnung oder Anhebungsaufforderung nicht anzeigen.
    5. Beim Aktualisieren von Treibern für eine vorhanden Verbindung -> Warnung oder Anhebungsaufforderung nicht anzeigen.
    6. OK drücken.
  8. Doppelklick auf den Eintrag Point-and-Print für Pakete - Genehmigte Server und nehmen Sie folgende Einstellungen vor:
    1. Aktiviert
    2. Vollqualifizierte Servernamen eingeben Hier printserver.<IHR-DOMAINNAME> eintragen.
    3. OK drücken.
  9. Doppelklick auf den Eintrag Beschränkt die Installation von Druckertreiber auf Administratoren
    1. Deaktiviert
    2. OK drücken.
  10. Ab Win11 H22:
    1. Die Einstellung Konfigurieren von RPC-Verbindungseinstellungen -> Aktivieren
    2. Die Einstellung Für ausgehende RPC-Verbindungen zu verwendendes Protokoll -> RPC über benannte Pipes
  11. Gruppenrichtlinieneditor beenden
  12. Gruppenrichtlinienverwaltung beenden

Nun wird das neue Gruppenrichtlinienobjekt auf dem Server in Sysvol geschrieben. Diese Richtlinie wird nach einer gewisser Zeit auf allen laufenden Rechner in der Domäne automatisch aktiviert. Um die neue Richtlinien sofort zu aktualisieren,

  • müssen die Clients neu starten
  • oder der Domänen-Administrator muss auf dem Client folgenden Befehl ausführen:
gpupdate /force 
  • Sie können den Befehl allerdings auch an alle salt-minions ausliefern:
salt '*' cmd.run 'gpupdate /force'

4 Pluginskripten

Bei verschiedenen Aktionen werden sog. Pluginscripte am CRANIX gestartet. Solche Aktionen sind das Erstellen, Ändern und Löschen von verschiedenen Objekten über die Adminoberfläche, der Auf- und Abbau von Verbindungen zu den verschiedenen Freigaben des CRANIX-Server bzw. das Starten von Clients die als salt-Minion am CRANIX angemeldet sind.

Die Pluginskripte befinden sich auf dem CRANIX unter /usr/share/cranix/plugins in verschiedenen Verzeichnissen.

Der CRANIX selbst liefert einige Plugins die zur Funktionsfähigkeit des Server zwingend erforderlich sind. Diese Scripte sollte man weder löschen noch ändern, da diese bei Updates neu erstellt werden. Die von CRANIX gelieferten Pluginskripte fangen immer mit "100" an. Will man selbst Skripten kann man den Ausführungszeitpunkt durch den Namen steuern. Möchte man ein eigenes Skript nach dem vom CRANIX ausführen lassen, muss dieses Script mit einer Zahl größer als 100 anfangen.

4.1 Objekt-Plugins

Die Objekt-Pluginscripte werden durch das Programm /usr/share/cranix/plugins/plugin_handler.sh aufgerufen und liegen in Ordnern mit den Namen der Objektaktionen. Für folgende Objektaktionen existieren Pluginscripte:

  • add_device
  • add_group
  • add_printer_queue
  • add_room
  • add_user
  • change_member
  • delete_device
  • delete_group
  • delete_hwconf
  • delete_printer_queue
  • delete_room
  • delete_user
  • manage_printer_queue
  • modify_device
  • modify_group
  • modify_user
  • reset_device

Die Scripte lesen die Daten aus dem STDIN. Die Daten haben folgendes Format:

<parameter1>: <value1>
<parameter2>: <value2>
usw.

4.2 Share-Plugins

Die Pluginscripte für die Freigaben befinden sich im Verzeichnis /usr/share/cranix/plugins/shares/ und werden in folgender Weise sortiert:

/usr/share/cranix/plugins/shares/<Share-Name>/<Aktion>

Es gibt zwei Aktionen: open oder close. Die Share-Pluginscripte werden mit folgenden Argumenten aufgerufen:

  1. Uid des Benutzers
  2. IP-Adresse des Clients
  3. Arhitektur des Clients
  4. Hostname des Clients
  5. Kerberos/AD Realm

4.3 Client-Plugins

Die Client-Pluginskripten befinden sich im Verzeichnissen

/usr/share/cranix/plugins/clients/<Aktion>

Wobei Aktion lost start present sein kann. Die Client-Pluginskripte werden mit dem Minionnamen (normaler Weise ist das der FQHN des Clients) als Argument aufgerufen.

5 Automatische Konfiguration mit Salt

Salt wird vom CRANIX u.a. für die Softwareverteilung benutzt und ist daher auf dem System vorhanden und vorkonfiguriert. Das vorhandene System beruht auf einem sogenannten Environment namens base. Es ist möglich, ein zweites, völlig unabhängiges Environment namens z.B. schule aufzusetzen und in diesem Environment die automatische Konfiguration von Client-Rechnern für die eigene Schule durchzuführen.

5.1 Eigenes Salt-Environment

Die Datei

/etc/salt/master.d/crx.conf

enthält die Variable file_roots, die für das eigene Environment um diese Zeilen ergänzt werden muss:

file_roots:
  base:
    - /srv/salt
    - /srv/salt/packages
  schule:
    - /srv/salt/schule

Damit das neue Environment auch korrekt verwendet wird, muss noch in der Datei

/etc/salt/master

die Zeile

top_file_merging_strategy: merge_all

eingebaut werden. Diese Zeile ist vorhanden, aber auskommentiert.

Nach einem Neustart des salt-master ist das System einsatzbereit.

systemctl restart salt-master
systemctl restart crx_salt_event_watcher

5.2 Verwendung des eigenen Environments

Im folgenden wird beschrieben, wie das Environment zur Konfiguration von Linux-Clients verwendet werden kann.